Fabian Goppelsröder spricht mit dem bildenden Künstler, Musiker und Performer Raphael Sbrzesny über seine künstlerische Praxis an der Schnittstelle von Installation, Skulptur, Klang und performativer Aktivierung. Körper unter Druck, Karneval und Depression, Performance und Leistungsgesellschaft, Krampfmusik und polyphone Werkstatt sowie ein Chor der Nervösen aus zweileibig-androgynen Körpern sind Stichworte eines offenen Glossars, welches im Zentrum des Gesprächs steht. Sbrzesny und Goppelsröder interessieren sich, neben künstlerischen und musikalischen Praktiken, auch für die Potenziale kollaborativer Lehrformate und einer den Studierenden zugewandten, offenen und gleichzeitig diskursiv scharf definierten künstlerischen Lehre.
Raphael Sbrzesny lebt und arbeitet in Berlin. Er studierte Freie Kunst, Bildhauerei, klassische Musik, experimentelles Musiktheater und Theorie in Stuttgart, München, Bern und Paris. Sbrzesny vertritt einen erweiterten Performance- und Bildhauereibegriff. In seiner multimedialen künstlerischen Praxis interessiert er sich für den Körper als Instrument und Schauplatz einer subjektiven Geschichtsschreibung. Vor diesem Hintergrund entwickelte der Künstler eine Vielzahl von Figuren wie den „Eumel“, den „König“, „Sophie“ oder den „Principal Boy“, um die herum jeweils komplexe Raumanordnungen entstanden sind. Zentral ist dabei die Idee, Skulptur performativ zu denken und zu aktivieren. Raphael Sbrzesnys Arbeiten wurden national und international präsentiert. Von 2018 bis 2023 war er Professor für Kreation und Interpretation mit den Schwerpunkten Sound, Performance und Konzept an der Hochschule für Künste Bremen. 2024 erschien seine Publikation „Was vom zweiten Körper übrig blieb“. Seit 2024 ist er Professor und Studiengangsleiter des neugegründeten Masterprogramms: Musik und Szene in Transformation an der Hochschule für Musik, Musikakademie Basel. raphaelsbrzesny.com
Fabian Goppelsröder studierte Philosophie und Geschichte in Berlin und Paris und promovierte am Department of Comparative Literature der Stanford University in Palo Alto, Kalifornien. Seine Projekte reichen von der Hütte als Form und Symbol über die Ideologie des Feedback bis zu einer Jazztheorie der Kommunikation. Seit 2023 lehrt er auf der Professur für Kunst und Theorie an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe. Fabian Goppelsröder ist Autor der Studie „Zwischen Sagen und Zeigen. Wittgensteins Weg von der literarischen zur dichtenden Philosophie“ und (mit Winfried Gerling) des medienphilosophischen Zwiegesprächs „Was der Fall ist … Prekäre Choreographien“. 2018 erschien sein Essay „Aisthetik der Müdigkeit“ und 2023 der Band „Kalendergeschichte, Fait Divers, Twitter. Zur Medienästhetik kleiner Formen“.
Öffentliche Veranstaltung, ohne Anmeldung. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Artist Talk mit Raphael Sbrzesny (Künstler, Berlin) und Fabian Goppelsröder (Philosoph und Kunstwissenschaftler, Karlsruhe/Lauffen am Neckar)
Kurzinfos:
Mittwoch, 04.12.2024, 19.00 Uhr
Veranstaltungsort (Adressänderung!):
Staatliche Akademie für Bildende Künste Karlsruhe, Steinwerkstatt, Bismarckstr. 67, 76133 Karlsruhe
In Kooperation mit der
Staatlichen Akademie für Bildende Künste Karlsruhe