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Studie „KI und Bildende Kunst“
Die im Juni 2024 vorgestellte Studie „KI und Bildende Kunst“ untersucht erstmals die Chancen und Risiken von generativer Künstlicher Intelligenz (KI) für den Bereich der Bildenden Kunst. Dabei werden klare Forderungen nach Vergütung, Transparenz und Medienkompetenz erhoben.
Die von der Stiftung Kunstfonds und der Initiative Urheberrecht beauftragte und von der Goldmedia GmbH erstellte Studie zeigt, dass viele bildende Künstler:innen KI-basierte Tools bereits nutzen und auch Rezipient:innen offen sind für KI-Kunst. Bei der Mehrheit der über 3.000 befragten Künstler:innen überwiegt jedoch die Sorge vor Nachteilen und Einkommensverlusten und viele äußern konkrete Forderungen an KI-Unternehmen und Politik. Auch die wirtschaftliche Dimension von generativer KI beleuchtet die Studie.
KI: Kreativ-Booster oder Bedrohung?
42% der befragten Künstler:innen haben bereits eigene künstlerische Erfahrungen mit KI bei der Erstellung von Arbeiten gemacht, von diesen nutzen 50% KI-Tools bei der Ideenfindung und 39% bei der Entwicklung neuer Arbeiten. 43% der bildenden Künstler:innen sehen die Entstehung neuer Kunstarten, Stile und Techniken als größte Chance von KI. Gleichzeitig gibt es Vorbehalte: 56% der befragten Künstler:innen befürchten, dass für sie durch KI Einnahmequellen wegfallen könnten, 53 % sehen sogar die Lebensgrundlage bildender Künstler:innen gefährdet. Von den über 1.000 befragten Kunst-Rezipient:innen zeigen 64% Interesse an Arbeiten, die ganz oder teilweise mit Hilfe von KI-Anwendungen entstanden sind.
Klare Forderungen nach Vergütung, Kennzeichnungspflicht und einer besseren Aufklärung
Generative KI-Anwendungen benötigen sehr große Datenmengen, um zu funktionieren. Wie viele andere Kreative stehen auch bildende Künstler:innen jedoch vor dem Problem, dass sie nicht wissen, ob und in welcher Form ihre Kunstwerke bereits genutzt wurden, um komplexe KI-Modelle zu trainieren. 87% der bildenden Künstler:innen fordern daher, dass ihre Werke nur nach expliziter Zustimmung von KI-Unternehmen zu Trainingszwecken genutzt werden können. 91% fordern eine finanzielle Kompensation für die Nutzung. 85% der Künstler:innen und 83% der Kunst-Rezipient:innen plädieren außerdem für eine verpflichtende Kennzeichnung von mit oder durch KI erstellten Produkten.
Ein Ergebnis der Interviews mit Expert:innen ist darüber hinaus die Forderung nach einer besseren Aufklärung zu den Chancen und Risiken von KI, die bereits an Kunsthochulen und -akademien starten und durch begleitende Aufklärungskampagnen ergänzt werden sollte.
Die Studie (Summary: S. 11–18) finden Sie auf den Websites urheber.info und kunstfonds.de.